Ukanc - Bovec	7. Tag / 14.08.1998

In der Nacht hatte es gewittert und am morgen hingen tiefe Wolken über dem See. Ein romantischer Anblick. Aber nach dem Abbau des Zeltes wurde das Wetter besser und bevor wir abfuhren, gingen wir noch einmal baden. Unsere Route führte heute zurück nach Bled und dann nördlich um das Triglav-Massiv, um dann über den Vršic-Paß    in das Soca-Tal zu gelangen. In Jesenice kauften wir ein. Anschließens sahen wir die Auffahrt zum Karawanken-Tunnel nach Österreich. In Krajnska Gora bogen wir links ab, und dann wurde die Straße steil. Das voll beladene Auto hatte ganz schön zu tun, und ab und zu mußten wir eine Rast einlegen, da das Kühlwasser zu heiß wurde. In diesen Pausen genossen wir die Ausblicke auf die kahlen Bergriesen ringsum. Hier stießen wir auch erstmalig auf Zeitzeugen der Isonzo-Front des ersten Weltkrieges. Nach dem Paß (direkt am Paß wurden unverschämte Parkgebühren kassiert) machten wir erst einmal Rast, und schauten hinab in das tiefe Tal der Soca (ital.: Isonzo).
Aber das ganz große Erlebnis des heutigen Tages bot sich, als wir, durch dort liegende Kajaks angelockt, an einer alten Seilbahnstation anhielten und zum Bett des Flusses hinabstiegen. Uns empfing am Ausgang einer wilden Klamm ein glasklarer Fluß  , schöner als in unseren kühnsten Träumen. Wir konnten uns gar nicht von dem unbeschreiblich schönen Anblick losreißen. Erst als eine Gruppe jugendlicher Kanuten unsere Aufmerksamkeit fesselte, sahen wir auch eine Hängebrücke über die Klamm und gingen auf Erkundung aus. Der Blick von der wackligen Brücke in die Klamm, in der sich die Soca weiß aufschäumend durch die Enge preßte, war imposant. Beeindruckend ist auch das Können von Kanuten, die derartige Passagen befahren können - uns war klar, daß wir in diesem Flußabschnitt nichts zu suchen hatten. Doch dazu später mehr.
Nachdem wir uns satt gesehen hatten, stiegen wir wieder zum Auto hinauf und suchten, dem Tal folgend und immer wieder Blicke auf den Fluß erhaschend, einen Zeltplatz. Ein Zentrum für den Wassersport auf der Soca ist der Ort Bovec. Hier fanden wir dann auch mit der Empfehlung eines trampenden Kanuten, den wir ein Stück mitnahmen, einen kleinen, sehr schön gelegenen Zeltplatz direkt an der Mündung der Koritnica in die Soca. Und bevor wir beim Rauschen des Flusses einschliefen, unternahmen wir noch eine abendliche Erkundungsfahrt mit dem Auto, um uns Informationen über den Fluß und die Ausleihe von Kajaks zu besorgen, und den morgen zu befahrenden Flußabschnitt zu besichtigen.