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  Bovec (Ausflug nach Italien)

9. Tag / 16.08.1998
 
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Nach unserem gestrigen Abenteuer auf dem Fluß, machten wir heute einen Ausflug in die Berge rund um Bovec. Und da wir wenig Hoffnung hatten, in den Dörfern auf slovenischer Seite Geld tauschen zu können, versuchten wir, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und fuhren nach Italien. Zuerst besichtigten wir jedoch die tief eingeschnittenen Klamm der Koritnica, soweit das überhaupt möglich ist. Nachdem wir unser Auto auf einem kleinen Parkplatz im Tal der Koritnica abgestellt hatten, stiegen wir hinab zum Ausgang der Klamm. Hier unten empfing uns tiefe Einsamkeit. Über eine wenig Vertrauen erweckende Hängebrücke querten wir den Fluß und versuchten am anderen Ufer dem Weg so weit wie möglich in die Klamm zu folgen. Aber weit kamen wir nicht. Der Weg verlor sich irgendwo oberhalb der Schlucht, aus der das Wasser glasklar und in wilden Strudeln herausschoß. Susanne hatte übrigens versucht, den Fluß etwas stromab an einer anscheinend seichten Furt zu queren, aber die Täuschung durch das glasklare Wasser brachten Ihr nur nasse Hosen ein.
    Anschließend besichtigten wir die Festung Kluze  Fotos  oberhalb der Klamm. Diese ehemalige Bastion der Isonzo-Front befestigte im ersten Weltkrieg die Straßenbrücke über die Klamm und damit den Zugang zum Predil-Paß. Heute sind die Geschützstellungen und Kasematten eine Galerie. Beeindruckend aber sind immer noch die strategisch günstige Lage, die in den Fels gehauenen Tunnel zu Schützenstellungen an der Gegenseite des Tales und natürlich der grandiose Blick von der Brücke in die scheinbar bodenlose Klamm.
    Mit dem Auto fuhren wir dann über den Predil-Paß (1150m) und machten Rast am Predil-Stausee gleich hinter der Grenze zu Italien. Obwohl das Wasser und der Untergrund etwas schlammig waren, badeten wir im See, denn inzwischen war es sehr warm geworden. Dann ging es abwärts, immer entlang einer wunderschön angelegten Straße durchs Gebirge. Besonders beeindruckend die Einfahrt ins Raccolana-Tal bei der Ortschaft Sella Nevea über gewaltige Serpentinen und in die Felswand geschlagene Galerien. In der ersten Stadt, in Chiusaforte (ein verschlafeneres Nest kann man sich kaum vorstellen) kam dann allerdings die Enttäuschung - auch hier nur ein Automat, der unsere Kreditkarten nicht annahm.
    Also fuhren wir weiter, bis die Stadt Venzone mit ihrer fast vollständigen Stadtmauer unsere Aufmerksamkeit erregte. Wie wir dann bei unserem Stadtbummel erfuhren, wurde diese mittelalterliche Stadt bei einem Erdbeben 1976 fast vollständig zerstört, aber anschließend mit internationaler Hilfe unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wieder aufgebaut. Hier bekamen wir auch in einem kleinen Straßen-Cafe leckere Eisbecher und einen orginal italienischen Capucino zur Stärkung. Die weitere Strecke über Gemona nach Tarcento war weniger reizvoll, aber von dort ging es wieder in die Berge. Durch zwar nicht Aufsehen erregende, aber trotzdem schöne, bewaldete Täler fuhren wir über den Tanamea-Paß (848m) und den Grenzübergang Uccea zurück nach Bovec.
    An der Brücke über die Soca in der Nähe des Boka-Wasserfalls machten wir noch einmal Halt, um Mutti einen Teil unserer gestern befahrenen Strecke zu zeigen und um zu fotografieren.

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