Über Thurso nach John o' Groats

Leuchtturm von Strathy PointFelsentor an der Küste von Strathy PointSchafe

Auch heute ließen wir es ruhig angehen. Erst 12:30 fuhren wir vom Zeltplatz und besichtigthen kurz das Strathenaver Museum um dann nach Strath Pont weiter zu fahren. Um den Leuchtturm zu erreichen, ist eine kurze Wanderung erforderlich. Wir wurden zwar tüchtig durchgepustet, aber der Blick von der Klippe auf einige kleine Felsen in der Brandung war interessant, auch wenn sich die hier öfters anzutreffenden Robben nicht sehen ließen. Wie schon im Süden Englans bewunderten wir die eindrucksvollen Lichteffekte in den Linsensystemen des Leuchtturmes. Auf dem Rückweg versuchten wir dann zwei Lämmer zu fotografieren, was sich aber als nicht so einfach erwies. Bei Dunreay stießen wir mehr durch Zufall auf einen Wegweiser zum Visitor Centre des "Dunreay Experimental Reactor Establishment". Wie sich herausstellte befand sich in dieser Abgeschiedenheit für lange Zeit Großbritaniens größtes Atomforschungszentrum. Und heute sind zwar zwei der drei Reaktoren stillgelegt und der dritte wird gerade abgeschaltet, aber es werden wahrscheinlich 50..100 Jahre (!) vergehen, bis die Folgen beseitigt sind. Derzeit wird, ähnlich wie in Lubmin, ein Werk gebaut, in dem die radioaktiven Bestandteile aufgearbeitet werden sollen. Besonders betroffen machte mich eine Dokumentation, in der die Versuche dargestellt wurden, die Folgen einer unerwarteten Explosion in einem unterseeischen "Endlagerschacht" für gering radioaktives Material unter Kontrolle zu bringen. Man kann sich darüber streiten, ob dies ein erfolgreiches Beispiel für die Meisterung auch unerwarteter Situationen, oder ob dies ein Beispiel für die unkalkulierbaren Risiken im Umgang mit radioaktivem Müll war. Auf alle Fälle war die Ausstellung höchst interessant.

Stillgelegter Forschungsreaktor von DounreayLeuchtturm von Dunnet Head mit Blick auf HoySonnenuntergang im Hafen

Mittag aßen wir dann in Thurso, einer Kleinstadt und hier machten wir auch einige Einkäufe. Aber so richtig schön ist diese Stadt nicht, die ihre Größe vor allem der Funktion als "Schlafstadt" der Mitarbeiter von Dunreay verdankt. Interessanter waren da schon die Ruinen der Flagstone-Fabriken von Castletown. Flagstones, das sind die für Schottland und große Teile Englands typischen dicken Schieferplatten mit denen die Häuser gedeckt werden. Hier in der Gegend befinden sich bedeutende Vorkommen dieses Baustoffes und auf dem Gelände diese technischen Denkmals wurden sie gespalten, zurechtgeschnitten und dann vom werkseigenen Hafen verschifft.
Anschließend besichtigten wir noch den nördlichsten Punkt des Schottischen Festlandes, Dunnet Head, der außer einem Leuchtturm nur den Blick hinüber zur Insel Hoy zu bieten hat, aber es regnete und war demzufolge diesig. Nur mit Mühe konnte man den "Old Man of Hoy" vor der Westküste der Insel erkennen. Und obwohl wir, aus Angst vor dem Touristenrummel, nicht die Absicht gehabt hatten in John o' Groats zu übernachten, bauten wir dann doch unser Zelt dort auf. Der Zeltplatz war sehr schön und "John o' Groats" ist bei weitem nicht so durch den Kommerz verdorben, wie sein südliches Gegenstück "Lands End" auf Cornwall. Nur der Sonnenuntergang war etwas kitschig - aber das lag wohl doch an der Natur.

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